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Pressespiegel

Ersten Luchs gefilmt - Frerich Buurmans Volltreffer

Frankfurter Rundschau, Stephan Börnecke, 24. Juli 2006

Frerich Buurman ist weder Naturschützer noch Jäger und von daher kaum erfahrener im Erkennen von Tieren als jeder andere Normalbürger auch. Zwar ist Buurman Sportschütze. Aber wenn der Marburger zur Waffe greift, dann "schieße ich auf Papierscheiben". Und nicht auf lebende Tiere, weder auf Rehe noch auf Bären.

Doch im September vergangenen Jahres wurde der 61-jährige Betriebstechniker des Landschulheims Steinmühle bei Marburg auf ein ganz besonderes Tier aufmerksam, das ihn sofort in seinen Bann zog, das er aber auf Anhieb nicht richtig identifizieren oder - wie Jäger in ihrer Fachsprache dazu sagen -, "ansprechen" konnte.

Es war der 30. September vergangenen Jahres. Buurman betrachtete Bilder, die die im Eingangsbereich des Landschulheims installierte Überwachungskamera in der Nacht zuvor aufgezeichnet hatte. Das System spricht immer dann an, wenn der Sensor eine Bewegung registriert. Das kann ein Mensch sein, ein Auto, ein Vogel oder ein Hund.

Die Anlage, Teil der Einbruchssicherung des Areals, hatte in jener Nacht einen Streuner ganz besonderer Art registriert. Was nur, so fragte sich Buurman, zeichnete die Videokamera denn da in einer nur wenige Sekunden langen Sequenz auf? Einen Schäferhund? Eine Katze? Einen Marder?

Auf die richtige Spur kam Buurman aber erst, nachdem er mehrere Leute in seiner Umgebung, Bekannte und Sportkollegen, befragt hatte, denen er Fotoabzüge der nächtlichen Aufnahme vorlegte. "Ich wollte wissen, was das für ein Tier ist." Einer unter ihnen, ein Jäger, erkannte es schließlich: Ein leibhaftiger Luchs war durch den Blickwinkel der automatischen Kamera gelaufen, und zwar, so Buurman, "recht flott".

Dass es sich um einmalige Bilder handelt, wurde klar, als Gerd Bauer, Fernsehmann beim Hessischen Rundfunk und Mitglied einer kleinen Gruppe von Luchsschützern, aus Försterkreisen von dem Schnappschuss erfuhr: "Das ist der erste Luchs in Hessen, von dem es Bilder gibt." Und damit der erste unumstößliche Beweis, dass die große Katze mit den Pinselohren wieder in Hessens "freier Wildbahn" lebt.

Mit freundlicher Genehmigung von Stephan Börnecke

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